Es ist ein Thema, das immer und immer und immer wieder aufkommt. Die zwei nahezu legendärsten Mikrofone Shure SM57 und Shure SM58. Welches hat welche Vorteile und welche Nachteile? Und sind sie nun eigentlich gleich und klingen auch gleich? Dieser Frage möchte ich nun einmal so gut es geht auf den Grund gehen.
1965 erschien das Shure SM57. Das SM57 ist ein dynamisches Mikrofon mit der Richtcharakteristik Niere. Mit einem Übertragungsbereich von 40 Hz bis 15 kHz und einer Empfindlichkeit von -54,5 dBV/Pa für mich DAS Mikrofon vor dem Verstärker. Hinstellen, verkabeln, fertig.
Ein Jahr später, als 1966, erschien dann das Shure SM58. Und damit vermutlich das bis heute beliebteste Gesangsmikrofon auf diesem Planeten. Ebenfalls dynamisch und eine Nieren Richtcharakteristik mit einem Übertragungsbereich von 50 Hz bis 15 kHz bei einer Empfindlichkeit von ebenfalls -54,5 dBV/Pa. Ein Gesangsmikrofon, das jeder Mischer liebt.
Um die Frage zu beantworten: Nein, sie klingen natürlich nicht gleich. Vermutlich klingen nichtmal die Mikros untereinander gleich, sofern sie in verschiedenen Werkstätten gefertigt werden. Aber das liegt nicht daran, dass sie unterschiedliche Kapseln besitzen, wie schon vielmals vermutet und spekuliert. Die beiden Mikrofone von Shure besitzen nämlich exakt die gleiche Kapsel, wie Shure schon mehrfach bestätigte. Warum sie anders klingen beantwortet Shure ganz einfach damit, dass sie andere Körbe besitzen und eben diese einen Einfluss auf den Klang haben.
Und somit haben beide ihre Stärken und Schwächen. Das SM57 lässt sich gerne von Vorne beschallen und bringt es ganz klar auf den Punkt. Das SM58 nutzt ebenfalls den Nahbesprechungseffekt, verzeiht aber auch mal kleine Abweichungen nach rechts oder links. Natürlich kann man das SM57 auch zum Singen benutzen, wie Lemmy beweist, und das SM58 vor den Amp stellen, aber ihre Stärken spielen sie nur ganz in ihrer Heimat aus.
Hier nochmal die offiziellen Shure Diagramme zu den Frequenzen zum selbst schauen:
Keep On Rockin!